"Wo Brandenburg zu Ende geht, dort beginnt Altbelgern", so Herr Dr. Krag bei der Preisverleihung des Startkapitals. Und tatsächlich liegt unser kleines Dorf mit nur etwa 60 Einwohnern versteckt hinter dem Elbdeich.
Die geringe Einwohnerzahl hat Altbelgern den an- und abschwellenden Fluten des Flusses zu verdanken. Dennoch fand man hier günstige Lebensbedingungen. Die Elbe teilte sich aufgrund ihres trägen Laufs in mehrere Ströme. Altbelgern lag praktisch auf einer Insel und bot damit gute Sicherheit gegen räuberische Überfälle. Die Gegend war wild- und fischreich, es gab fruchtbare Felder.
Die Kehrseite waren gewaltige Frühjahrsüberschwemmungen mit Eisgang. Wasserfluten und Eisschollen beschädigten und zerstörten nicht nur die mit Schilf bedeckten Lehm- und Fachwerkbauten, sie verwüsteten auch Felder, gefährdeten das Leben von Mensch und Tier.
Ein großer Teil der Bewohner verließ die Heimat und siedelte sich jenseits der großen Stromschleife auf der Höhe an. Sie nannten den neuen Ort in wendischer Sprache „Belagora“, zu Deutsch - Weißenberg, nach dem weiß-grauen Ton, der dort gefunden wurde. Denn der Ort war eine wendische Siedlung, in der noch 1700 die Predigt in besagter Sprache gehalten wurde.
Viele Jahre später nannten die Belgeraner die alte Heimat „Olden Belagora“ – heute Altbelgern.
Der Ort ist mit dem Atelier 21 und zahlreichen kulturellen Veranstaltungen in Kirche und um die Bockwindmühle ein sehr kunstvolles und historisches Dorf. So hat nicht nur die Kirche eine beachtliche Historie vorzuweisen, vielmehr steht im Ort eine der wenigen, noch erhaltenen Bockwindmühlen aus dem Jahre 1834. Sie befindet sich seit fünfter Generation im Familienbesitz.
Und egal ob Mal – und Töpferkurs, Sommer – oder Adventskonzert, einer der zahlreichen thematischen Gottesdienste oder zum Mühlentag – Altbelgern ist immer einen Ausflug wert.